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Foto: M.Lipp
Das ist Dominik.
Dominik ist 12, und Dominik hat Down-Syndrom. Jährlich werden in Österreich 90-120 Kinder mit Down-Syndrom geboren. Die Ursache dafür ist nicht bekannt, da diese angeborene Besonderheit spontan bei der Zeugung entsteht. Das bedeutet, dass nur in den seltensten Fällen eine Vererbung vorliegt.
Menschen mit Down-Syndrom wurden früher als mongoloid bezeichnet. Der englische Arzt John Langdon Down (1828-1896) fasste als erster die charakteristischen Merkmale zusammen. Ihm war jedoch die Ursache unbekannt. Erst 1959 zeigten Lejeune und seine Mitarbeiter in Paris, dass Menschen mit Down-Syndrom ein zusätzliches Chromosom besitzen. Alle Menschen mit Down-Syndrom sind in gewissem Maße geistig behindert, manche mehr, andere weniger. Die Diagnose Down-Syndrom bedeutete gleichzeitig, diese Menschen seien nicht bildungsfähig. Die Fehleinschätzung ihrer Fähigkeiten führte oft dazu, dass Jugendliche und Erwachsene in ihrer Entwicklung gehemmt wurden, und nie die Möglichkeit bekamen, selbst einen Beruf ausüben zu können...
Diese Situation änderte sich. Menschen mit Down-Syndrom lernen langsamer, aber sie lernen! Sie sind meist sehr gut in der Lage, ihre Umwelt zu erfassen und sich in ihr zurechtzufinden. Frühe Förderungen von Geburt an bis ins Erwachsenenalter schaffen nicht nur die Voraussetzung für das Erlernen eines Berufes, sie verhinderen auch Depression oder den früh einsetzenden Abbau der geistigen und körperlichen Fähigkeiten. Der Weg zur Selbstbestimmung führt über die Integration, denn nur durch das Beispiel der Anderen können sie lernen, was zum normalen Leben gehört.
Mittlerweile konnten Humangenetiker neue Schritte in die Zukunft setzen. Durch das Zufügen von beispielsweise Nikotin wird die geistige Leistungsfähigkeit eines Down-Syndrom Kindes gesteigert...
Und bald wird auch schon im Mutterleib gegen die Spaltung des 21. Chromosomes erfolgreich gekämpft werden können...
Es fragt sich nur, wohin all das führen soll. Wer möchte schließlich einen Menschen, zu dem er so viel Beziehung aufgebaut hat, plötzlich "repariert" zurückbekommen???
Wo doch jeder am besten der ist, der er ist.

Madeleine Lipp, 5a (Schwester)

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